In nahezu jedem Motorrad-Training, egal ob es sich dabei um ein Anfänger-, Fortgeschrittenen- oder Perfektions-Training handelt, wird viel über die Blickführung gesprochen. Naja, meist wird nicht nur darüber gesprochen, sie wird auch trainiert. Das mag dem ein oder anderen albern vorkommen und man mag sich fragen, was dass den nun mit gutem Motorradfahren zu tun hat, die Antwort ist aber einfach, jede Menge. Denn, dort wo ich beim Fahren hinschaue, dorthin fahre ich auch. Vereinfacht, schaust du komisch, fährst du komisch.
Warum ist das aber so? Trennt man den Begriff Blickführung dann steckt der springende Punkt dort schon drin, der Blick führt das Motorrad. Es ist daher z.B. in einer Gefahrensituation enorm wichtig, sich auf die Lücke zu fokussieren und nicht auf das Hindernis. Schaut man auf das Hindernis, wird man sehr wahrscheinlich auch gegen das Hindernis fahren, was, in der Regel, nicht so gesund ist. Der Grund dafür ist die Verbindung zwischen den Augen, dem Gehirn und dem Gleichgewichtssinn. Diese Kombi steuert in der Folge die Arme, Beine und was sich sonst noch so bewegt und damit auch das Motorrad.
Pro-Tipp: Der britische Neurobiologe Michael Francis Land hat mit Hilfe von Eye Tracker analysiert, auf welche Weise unsere Augen verschiedene Gehirnregionen beeinflussen, die unseren Körper bzw. einzelne Glieder wie z.B. die Arme beeinflussen. Durch die Forschung hat er Mechanismen entdeckt, mit denen die Augenbewegungen unseren Körper zu bestimmten Aktionen veranlasst und sie auch kontrolliert. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, daß die Augenbewegungen autonom zu Informationen gelangen, um über das Gehirn die Körperbewegung zu steuern. Dadurch sind jeder motorischen Handlung bestimmte Augenbewegungen zugeordnet, die beide parallel erworben werden.
Nach der ganzen Theorie, nun eine bisschen Praxis. Wie so fast alles andere auch, lässt sich auch die Blickführung trainieren und durch regelmäßiges Training verbessern. Die folgenden Tipps können dabei helfen: